Weniger Stress, mehr Gelassenheit – Was kannst Du tun?
Kennst Du das Gefühl, dass alles, was Du tust, nie gut genug ist? Dass es immer noch ein bisschen besser gehen könnte?
Perfektionismus kann uns antreiben und beflügeln.
Er kann uns aber auch erschöpfen.
Falls Dir noch das Grundlagenwissen rund um das Thema fehlt, schau gerne mal in den Artikel Perfektionismus – Gefährlich oder wichtig?
Neben einem kleinen Selbsttest erfährst Du mehr über die Unterschiede zwischen funktionalem und dysfunktionalem Perfektionismus, seine möglichen Ursachen und den Zusammenhang mit dem Thema Selbstwert.
Die Base
Neben konkreten Ansätzen möchte ich Dir vor allem eines mit auf den Weg geben:
Wir können Angriffe nicht vermeiden, aber liebevoller mit uns selbst umgehen.
Perfektionismus trifft häufiger auf, wenn wir uns selbst noch nicht ganz akzeptiert haben.
Echte Selbstakzeptanz und Wertschätzung für die eigene Person sind ein Thema für sich und würden hier den Rahmen sprengen, aber nichtsdestotrotz möchte ich Dich dazu einladen, Dich damit auseinanderzusetzen. Es lohnt sich.
Zu den konkreten Tipps:
- Den Kontrolletti fragen, was er will.
In jedem von uns lebt ein kleiner Kontrolletti.
Das ist dieser innere Drang, das eigene Leben oder die Situation unter Kontrolle, d.h. im Griff zu haben.
Und er steht tierisch auf Perfektionismus.
Wann immer Du den Druck verspürst, etwas besonders gut erledigen zu wollen oder diese Stimme hörst, die Dir sagt, dass das noch besser sein könnte…
Hör mal in Dich hinein und frag diesen Anteil, warum ihm das so wichtig ist.
Was wünscht er sich? Ist das wirklich Dir wichtig? Oder eher jemand anderem?
Sind das alte Sorgen oder aktuelle? Braucht es für die Lösung diesen überproportionalen Einsatz? Oder gäbe es auch einen Kompromiss?
Hören wir unseren inneren Anteilen zu, lernen wir, seine Schutzfunktion wahrzunehmen, können wir eine Menge über uns lernen und entwickeln die Fähigkeit, frei zu entscheiden.
- Lass Dich inspirieren.
Erstmal gar nichts verändern, nur zugucken.
Du wärst überrascht, mit wie wenig Aufwand viele Menschen ihre Ziele erreichen.
Beobachte sie mal ein wenig und lass Dich inspirieren.
- Wo in Deinem Leben ist gut bereits gut genug?
Such Dir eine Aufgabe aus, bei der Du normalerweise immer 100% gibst, bei der es das aber gar nicht braucht.
Welche eine Aufgabe wäre auch mit weniger Einsatz noch zufriedenstellend erfüllt?
Wo in Deinem Leben ist gut bereits gut genug?
- Realismus schlägt Perfektion.
Ob Wochenplanung mit Kalender oder die gedankliche To Do-Liste morgens im Bett – diese Fragen können Dir helfen, realistische Ziele zu setzen:
- Welche Aufgaben/ Projekte haben Priorität?
- Wie viel meiner Zeit möchte ich für welchen Bereich verwenden?
- Was ist mein Tagesziel? Ist das realistisch? Was würde auch reichen?
- Wo übersteigt der Aufwand den Wert des Ergebnisses?
- Braucht es in Bezug auf … so eine hohe Qualität? Wird diese überhaupt wertgeschätzt?
- Für welche der Themen bin wirklich ich verantwortlich? Was kann ich delegieren?
- Welche Grenzen wären schlau? Wenn welche Kriterien erfüllt sind, höre ich auf? Wann mache ich spätestens Feierabend?
- Was möchte ich Schönes mit der freien Zeit machen?
- Bruchlandung oder Lerneffekt?
Was funktionalen von dysfunktionalem Perfektionismus unterscheidet, sind vor allem zwei Dinge: Erstens die Abhängigkeit des Selbstwerts von der Meinung anderer. Und zweitens, wie gut es uns gelingt, mit einem Rückschlag umzugehen.
Was uns bei letzterem helfen kann, ist die konstruktive Auswertung der Situation:
Was habe ich aus dem Fehlschlag gelernt? Wofür war er gut?
Schreib es auf.
So war die Niederlage nicht umsonst. Du kannst Deine Gedanken ordnen, änderst die Perspektive und auch die Gefühle beruhigen sich.
- „Ich vertraue dem Prozess.“
Eine Affirmation und eine sehr machtvolle Grundhaltung.
Man sagt, 90 Prozent unserer Sorgen werden nie wahr.
Sind wir immer auf unsere (übermäßigen) Sorgen fokussiert und versuchen uns auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten, werden wir nicht nur ängstlich, sondern auch unflexibel. Wir verlieren genau die Eigenschaft, die wir brauchen, um gelassen und spontan reagieren zu können.
Wieder zuzulassen, sich, dem Leben und anderen zu vertrauen, erlaubt es uns Stück für Stück, aus der Starre wieder in die Bewegung zu kommen.
- „Heute bin ich Durchschnitt.“
Das Loslassen vom Drang nach Perfektion können wir in kleinen Schritten üben.
Mach kleine Experimente.
Wo erlaubst Du Dir diese Woche einfach mal Durchschnitt zu sein?
- Verlieb Dich in den Prozess
Konzentrieren wir uns nur auf das Ergebnis, kann es passieren, dass uns die Freude am Prozess verloren geht.
Wie kannst Du die Aufgabe gestalten, dass sie Dir wieder Spaß macht?
Was am Prozess bereitet Dir Freude?
- Abneigung aushalten im Supermarkt
Du willst lernen, damit klarzukommen, wenn andere Dich vielleicht nicht mögen?
Auf in den Supermarkt!
Kennst Du den unausgesprochenen Druck, an der Kasse alles so schnell wie möglich einzupacken, damit niemand auf Dich warten muss? Prima. Provoziere das gerne mal.
Pack Deine Sachen mal richtig langsam ein. Vielleicht gucken andere komisch, aber ich garantiere Dir, Du wirst den Einkauf überleben.
- Grenzen, Spaß und Freude
Sind wir zu sehr mit unserem Streben nach perfekten Ergebnissen beschäftigt, hören und spüren wir manchmal nicht mehr, was wir eigentlich gerade brauchen. So vernachlässigen wir über die Zeit unsere Selbstfürsorge und Gesundheit.
Woran erkennst Du, dass Du über Deine Grenzen gehst? Körperlich, wie psychisch?
Welche Auslöser gab es?
Wie willst Du in Zukunft darauf reagieren?
Und weil zu Selbstfürsorge auch Spaß und Freude gehören:
Was möchtest Du (wieder) in Dein Leben integrieren?
Was würde Dir (gerade) guttun? Worauf hättest Du Lust?
Laptop zu, Handy weg und dann mach genau das.
Welcher Tipp sagt Dir am meisten zu?
Womit fängst Du an?
Ich persönlich wünsche mir ein Leben mit mehr Freude, Gelassenheit und einem Lächeln auf den Lippen. Denn am Ende des Tages wird nicht nur das Ergebnis zählen. Sondern vor allem unser Weg dorthin.
Hast Du den gleichen Wunsch, aber bist damit allein noch ein bisschen überfordert?
Lass uns gerne darüber sprechen! Buch Dir Deinen Kennenlerntermin und wir entdecken Deinen Weg zu mehr Gelassenheit gemeinsam.